Mit dem Gleitschirm und dem Drachen auf dem Weg zum Landeplatz

Du hast es also geschafft. Nach den Mühen am Übungshang befindest du dich nun hunderte Meter über dem Boden. Schaust du zur Seite oder öffnest gar die Beine und blickst hindurch siehst du womöglich Autos aus dem Lego Land und Bäume so klein wie Streichhölzer.

 

Dein Fluglehrer beordert dich in der Regel bei den ersten Flügen immer direkt in Richtung Landeplatz und das ist für Anfänger auch wichtig. Andere Paragleiterpiloten fliegen in verschieden Richtungen und du musst gleich zum Landeplatz, warum?

 

Vielflieger haben die Bewegungsabläufe und Techniken automatisiert  und können die richtigen Entscheidungen schneller und besser beurteilen. Du bist dazu noch nicht in der Lage. Daher fliege mit genügend Höhenreserve zum Landeplatz um die Windsituation in Ruhe zu beurteilen. Triff die Entscheidung wo du die Position fliegen musst, mache Leegebiete aus und fliege den Landeplatz luvseitig an. Je stärker der Wind desto weiter musst du dich im Luvbereich des Landeplatzes befinden. Eine besonders wichtige Regel: beobachte auf dem Weg zum Landeplatz den Windsack, andere Fahnen, andere Piloten oder vielleicht Rauch. Eventuell siehst du auch die helle aufgedrehte Seite der Blätter von Laubbäumen (sie zeigt entgegen der Windrichtung) oder bei Starkwind kannst du die Windrichtung auch auf einer Wasseroberfläche in der Nähe erkennen. (Tipp: Schaust Du dem Windsack im Endanflug ins Maul, ist was faul).

Neben der Abdrift helfen dir all diese Dinge, den Wind aus dem Flug heraus zu bestimmen. Ein Variometer mit GPS Funktion hilft hier ebenfalls. Ist der Wind am Landeplatz nur schwach ist es oft schwer eine eindeutige Windrichtung zu bestimmen. In diesem Fall überfliege den Landeplatz mit ausreichender Höhe und versuche die Richtung des Windes zu erkennen. Bei thermischen Flugbedingungen am Landeplatz wechselt der Wind am Landeplatz auch gerne.

Bild 2: So sieht er aus der Landeplatz in Werfenweng für Gleitschirme und Drachen
Bild 2: Landepaltz für Gleitschirme und Drachen in Werfenweng

Wenn du dich dann für eine Variante der Landeeinteilung entscheidest, solltest du nach Möglichkeit auch dabei bleiben. Dreht der Wind dann im letzten Moment, lande lieber mal mit Rückenwind auf deinem Protektor bevor du zu enge Haken knapp über dem Boden fliegst. Hebe bei der sogenannten "Arschlandung" die Füße hoch und strecke sie aus. Zu Trainingszwecken kannst du es auch schon mal bei einem korrekten Landeanflug ausprobieren. Bei deinen ersten Flügen am Übungshang wird es dir vielleicht eh auch schon mal passiert sein. Es ist nur halb so schlimm.

 

Viele Gurtzeuge dämpfen bei einer Protektorlandung ganz gut. Allerdings sind die ganz leichten Bergsteigergurte eher minimalistisch und bieten hier wenig Schutz.